|
|
Bali zählt neben der Insel Java zu den dicht
besiedelten
Gebieten dieser Erde. Auf Bali leben auf einer Fläche von 5561 Quadratkilometer über 3 Millionen Menschen. Das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 575 Menschen pro Quartratkilometer. Auf Java (128.000 qkm) leben auf einer Fläche fast gleich groß wie Österreich und die Schweiz an die 120 Millionen Menschen. Ein gewaltiger Nahrungsbedarf, der durch Nassreis gedeckt wird. Der Balier wurde auch gerne angeworben, um die Reisanbaukultur auch auf anderen Inseln aufzubauen.
Einzigartig auf Bali ist die Subak Reisfeldgenossenschaft, welche den gesamten Ablauf des Reisanbaus steuert.
Die Felder sind heute alle im Privatbesitz, unterstehen jedoch der Subak. Ein Feld oberhalb ist verantwortlich für die Bewässerung der Felder unterhalb. Würde ein Feld in Dorfnähe in Bauland umgewidmet werden, muss mindestens ein halber Meter breiter Landstreifen zur Wasserdurchführung an die Subak abgetreten werden.
Es gilt das Prinzip des Lebens und Leben Lassens.
Um den Ablauf einer Pflanzung zu betrachten beginnen wir nach der Ernte. Ein Feld wird geflutet und dann im nassen, aufgeweichten Zustand gepflügt. Heute findet man auf flachen Feldern schon öfter die "Japanische Kuh", einen Reisfeldtraktor. Ansonsten stehen Wasserbüffel oder Rinder zur Verfügung. In den Bergen sind die Terrassen sehr schmal, da könnte nicht einmal ein Rind wenden. So haben die Bauern keine andere Möglichkeit als den Boden wird mit einer Hacke umzugraben. Anschließend wird der das Feld geglättet, der Lehm fest gepresst.
Während dieser Zeit wird auf dem Feld ein kleiner Bereich abgegrenzt und darauf Saatgut aufgelegt. Die Körner beginnen zu keimen und es wachsen kleine Pflänzchen heran, welche aussehen wie junges Gras. Diese Setzlinge werden büschelweise herausgenommen und von Hand eingesteckt, nie mehr als drei bis fünf in einem Abstand von etwa 20 cm.
Danach kommt die ruhige Zeit auf dem Reisfeld, einige Jät- und Düngearbeiten sind zu verrichten bis kurz vor der Ernte, Das Feld wird trocken gelegt und kann nach einigen Wochen abgeerntet werden. Das Wasser wird in den so genannten Entwässerungsflüssen oder Kanälen abgeleitet, und 20 bis 30 km weiter beginnt man mit dem Neubestellen der Felder. So wird das Wasser sehr sinnvoll aufgeteilt.
Für die Ernte wird heute in den Niederungen, bei vorwiegend Hybridenanbau ein ganzer Bund mit einer Sichel geschnitten und sofort auf dem Feld ausgeschlagen. Durch die Hochzüchtung bei Hybridenreis würden sonst zu viele Reiskörner von den Ähren fallen. In den Bergen verwendet man noch immer ein uraltes Instrument für die Reisernte, ein so genanntes Ani-Ani Messer. Damit wird jede Ähre einzeln geschnitten. Die Balier erzählen, der heiligen Reispflanze will man nicht zeigen wann sie getötet wird. Ganz sanft, mit einem in der hohlen Hand versteckten Messer wird jede einzelne Ähre geschnitten.
Erstaunlich sind die Erträge. Man spricht in Indonesien bei Hybridenreis von 3 bis 4 Ernten in etwa 14 Monaten mit je 6 bis 8 Tonnen pro Hektar. Es gibt verschiedene weiße Hybridenreissorten, Balischer Bergreis bringt zusätzlich schwarzen Reis (für süßen Reispudding), rotbraunen für Heiltee, ein milchigweißes Reiskorn für Reismehl (Glasnudeln, unzählige Balireiskuchen) und einen rotbraunen, sehr gut schmeckenden Speisereis hervor.
|