Über die Geschichte Balis ist bis zum 8. Jahrhundert n. Chr. wenig überliefert. Es gibt wohl genügend Erzählungen und Dorfgeschichten, doch keine geschriebenen Unterlagen. Den Hinduismus brachten Javanische Priester auf die Insel, am Ort des heutigen Muttertempels von Besakih soll die erste Kultstätte errichtet worden sein. Von großer Bedeutung war in früheren Zeiten die Verehrung von Naturgöttern, und Reisanbau spielte eine große Rolle. Schon um ca. 1000 n.Chr. wurden die ersten Reisterrassen angelegt, alles mit der Hand gegraben und mit einem sehr durchdachten Bewässerungssystem durchzogen. Devi Sri, die Fruchtbarkeitsgöttin, deren Seele in der Reispflanze lebt, wird bis zum heutigen Tag angebetet.
Das Land wurde von verschiedenen kleinen Fürstenhäusern regiert und die Bauern hatten ihren Tribut abzuliefern.
Bali stand zu verschiedenen Zeiten unter direktem Einfluss seiner größeren Nachbarinsel Java. Javanische Könige eroberten Bali, Heiraten festigten die Bündnisse.
Als der islamische Einfluss auf Java zunahm, verlor das hinduistische Majapahit Reich immer mehr an Bedeutung. 1478 floh der Sohn dieses letzten indo-javanischen Königs nach Bali, Höflinge, Priester und Gelehrte folgten ihm nach Gelgel, nahe des heutigen Klungkung in Ostbali, wo er zum Dewa Agung, großen Herrscher, gekrönt wurde.
Bali als eine kleine Insel im Indonesischen Archipel und für den Gewürzhandel ohne bedeutende Reichtümer war für die holländische Kolonialwirtschaft lange nicht interessant.
Erst als die Holländer ihre ostindischen Kolonien zu einem Ganzen verbinden wollten, versuchten sie, Bali zu unterwerfen. Die stolzen Bewohner, vor allem Südbalis, ignorierten diese Versuche jedoch standhaft.
1848 wurde der Norden Balis erobert. Als 1906 die Kolonialmacht mit einer Überzahl an Soldaten in Sanur an Land ging und gegen die Hauptstadt Badung marschierte, wählte der Radscha von Badung (Denpasar) anstatt der Kolonialherrschaft den freiwilligen Ritualtod (Puputan). Tausende Hofmitglieder und Bewohner kamen dabei ums Leben. Tabanan und 1908 Klungkung folgten dem heldenhaften Beispiel. Als die holländische Öffentlichkeit von diesem schrecklichen Puputan hörte, reagierte sie mit Entsetzen. Bali wurde ein Sonderstatus zugesprochen, 1918 trat sogar ein Gesetz zum Schutz Balis vor fremder Ausbeutung in Kraft.
Während des zweiten Weltkrieges übernahmen die Japaner die Herrschaft.
Am 17 August 1945 rief der erste Staatspräsidenten Sukarno die Unabhängigkeit Indonesiens aus, die aber erst 1949 International anerkannt wurde.
Bali wurde zu einer der 27 Provinzen Indonesiens, von einem Gouverneur mit Sitz in Denpasar regiert.
Eine Geschichtsschreibung hat es im chronologischen Sinn nie gegeben, viel mehr wurde und wird heute noch immer in verschiedenen Tanz- und
Schattenspielaufführungen erzählt. Eine Mischung aus historisch Überlieferten und tagesaktuellen Ereignissen, aufgeführt bei religiösen Zeremonien. |